Auf dem Motorrad telefonieren: Vorschriften und Regeln 

Neben dem Auto hält sich das Motorrad glücklicherweise hartnäckig als Fortbewegungsmittel. Für viele Fahrer bedeutet es Flexibilität und Bequemlichkeit. Insbesondere sitzt man auf dem Motorrad in der Regel alleine. Und selbst wenn nicht, kann man sich nicht miteinander unterhalten. Da stellt sich natürlich die Frage, auf welche Art und Weise man trotzdem kommunizieren kann – beziehungsweise welche Methoden gesetzlich erlaubt sind.

Das Handy als Grundlage

Die meisten Leute haben ihr Handy immer und überall dabei, um erreichbar zu sein. Inzwischen sind die Geräte aber extrem vielseitig. Von Spielen bis hin zum Bezahlen ist alles möglich. Man kann die Uhrzeit checken, im Internet surfen und Nachrichten empfangen. Da ist es natürlich naheliegend, das Smartphone bei sich zu haben, um auf Reisen mit dem Motorrad “in Reichweite” zu bleiben. So wie es beim Auto der Fall ist, ist es aber auch auf dem Motorrad gesetzlich verboten, das Smartphone aktiv zu verwenden, da man dadurch eine Gefahr für sich und alle anderen Verkehrsteilnehmer darstellt.

Das Telefonieren über ein Headset wird in den meisten Ländern erlaubt. Auch wenn man in dieser Situation das Gerät nicht aktiv bedienen muss, so erhöht sich trotzdem auch durch diese Art der Ablenkung das Risiko eines Unfalls. Deshalb sollten vor allem emotionale oder anderweitig sehr herausfordernde Gespräche nicht auf dem Motorrad geführt werden.

Um Telefonate zu erleichtern und sicher zu gestalten, ist zum Beispiel ein Motorradhelm mit Bluetooth und ein Headset zu empfehlen. Die Helme und Headsets werden über Bluetooth mit dem Telefon verbunden und ermöglichen es auf diese Weise, Gespräche anzunehmen und zu führen, ohne das Handy umfangreicher zu verwenden als im Auto über eine Freisprechanlage. Durch die ständigen Fortschritte der Technik wird auch die Kommunikation in Gruppen immer effektiver und störungsfreier.

Rücksicht auf sich und andere

Falls du erst beginnst, Motorrad zu fahren und es nötig ist, zu telefonieren, solltest du trotzdem die eigene Sicherheit im Straßenverkehr an erster Stelle sehen. Um sicherzustellen, dass dich der Anrufende nicht mit den schockierendsten Informationen versorgt, die dich ablenken können, solltest du bereits zu Beginn des Telefonats klarstellen, dass du momentan aktiver Teilnehmer im Straßenverkehr bist und du dich gegebenenfalls selbst und andere durch Ablenkung in Lebensgefahr bringst. Wenn der Gesprächspartner das weiß, kann er entsprechend Rücksicht nehmen und wird sich auch darauf einstellen, eine Weile auf Antworten warten zu müssen.

Alternative zu Headsets & Co. beim Fahren

Auch wenn es aufwendiger ist, als einfach während der Fahrt zu telefonieren, sollten vor allem Anfänger anhalten, anstatt Anrufe unterwegs anzunehmen – beispielsweise an einer Raststätte. Das nimmt zwar extra Zeit in Anspruch, kann aber durchaus entscheidend sein – vor allem dann, wenn man generell noch nicht allzu sicher im Straßenverkehr ist.

Insgesamt ist es von den eigenen Erfahrungen abhängig, ob man es sich selbst zutraut, sich gleichzeitig auf den Straßenverkehr und auf ein Gespräch zu konzentrieren – das gilt für Autofahrer und Motorradfahrer gleichermaßen. Es gibt durchaus Menschen, die kein Problem damit haben, sich gleichzeitig auf mehrere Dinge zu konzentrieren. Vielen geht es allerdings genau gegenteilig. Und das zu ignorieren, kann verheerende Folgen haben.